Aindling

St. Martin


Aindling (3)

Pfarrei St. Martin – von der Urpfarrei zum Sitz der Pfarreiengemeinschaft

Im heutigen Pfarrort Aindling wurde im Zuge der Christianisierung der Landbevölkerung im frühen 8. Jahrhundert unter dem Einfluss der fränkischen Missionare eine erste christliche Gemeinde errichtet. Das Patrozinium St. Martin deutet darauf hin, dass es sich um eine fränkische Gründung handelt. St. Martin war der Patron des Frankenreiches Karls des Großen. Somit ist Aindling wahrscheinlich die älteste Pfarrei (Urpfarrei) in unserer Gegend, von wo aus die umliegenden Dörfer betreut wurden. Urkundlich erwähnt wird Aindling allerdings erst im Jahre 1033 als Königshofmit eigener Kirche. Zur Pfarrei Aindling gehörten damals auch Bach, Sand, Allmering und Petersdorf, welche vor 100 Jahren ausgepfarrt wurden. Alsmoos, Todtenweis, Rehling, Stotzard und Willprechtszell wurden eigene Pfarreien. Auf dem Kirchberg, um den herum sich das alte Dorf Aindling gruppiert, steht unsere heutige Pfarrkirche St. Martin. Soweit man weiß, ist sie bereits das dritte Gotteshaus an dieser Stelle. Zwischen 1897 und 1901 wurde sie im neugotischen Stil errichtet – ungefähr dreimal so groß wie die Vorgängerkirche. Der Turm stammt von der alten Kirche. Erwähnenswert ist vor allem die kunstvolle Innenausstattung mit den drei neugotischen Schnitzaltären und den ausdrucksvollen Apostelfiguren, bei denen der Einfluss der Kunst Albrecht Dürers spürbar ist. Im Zuge der pastoralen Raumplanung sowie aufgrund der zentralen Lage und der Größe des Ortes mit seiner großen Kirche wurde nun Aindling zum Sitz der Pfarreiengemeinschaft. So scheint sich der Kreis der Geschichte wieder zu schließen. Was einstmals verloren ging oder sich selbständig machte, kommt nun wieder zusammen.

Erwin Friedel