Asylothek in der Pfarr- und Gemeindebücherei

Aindling - Asylothek
“Deutsche Sprache, schwere Sprache”, das wissen die Asylbewerber, welche derzeit in Aindling leben, ganz genau. Damit es mit der deutschen Sprache schneller und besser voran geht, hat die Pfarr- und Gemeindebücherei Aindling nun extra Bücher besorgt und eine sogenannte Asylothek eröffnet. Lediglich drei Büchereien im Wittelsbacher Land bekamen vom St.-Michaels-Bund in München Sondermittel zum Aufbau einer solchen Asylothek zugesprochen. Die Aindlinger Bücherei freut sich zusammen mit Friedberg und Mering unter den “Auserwählten” zu sein.
Brigitte Lechner, Leiterin der Pfarr- und Gemeindebücherei, begrüßte deshalb sieben der derzeit 16 Aindlinger Asylbewerber in der Bücherei. Imran aus Pakistan zeigte sich sofort interessiert an den Büchern über Deutschland und der deutschen Grammatik. Doch nicht nur Bücher über die deutsche Sprache sind in der Asylothek zu finden, auch Biografien wie die über Nelson Mandela oder der biografische Roman “Ziemlich beste Freunde” sind Teil der Asylothek.
Zusammen mit den Mitgliedern des Aindlinger Asylkreises wurde den Asylbewerbern außerdem die gesamte Bücherei vorgestellt. Viel Anklang fanden vor allem die Comics. Nemat aus Afghanistan erkannte sogleich “Lucky Luke” wieder: “Den gab es bei uns auch.” Statt auf Farsi kann er die Geschichten um den glücklichen Cowboy nun auf Deutsch lesen. Auch die anderen Kinderbücher fanden die Asylbewerber gut, werden hier doch die deutschen Wörter durch viele Bilder ergänzt. “Das hilft beim Lernen der Sprache,” sind sich die Asylbewerber sicher.
Neugier weckten auch die Kochbücher. Imran und Kamran blätterten durch die Seiten und interessierten sich für italienische Pasta und deutsche Gerichte. Am liebsten hätten die Aslybewerber gleich ein paar Bücher eingepackt. Doch zunächst mussten die Mitglieder des Asylkreises noch erklären, wie eine Bücherei überhaupt funktioniert, dass die Bücher eben nur Leihgaben sind und nach drei Wochen wieder unversehrt zurückgebracht werden müssen. “Außerdem benötigt jeder einen Mitgliedsausweis, nur so können Bücher ausgeliehen werden”, erklärte Brigitte Lechner. Im Namen aller sagte Nemat “Dankeschön” für das tolle Angebot.
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