Pfarrwallfahrt nach Rom mit Florenz und Assisi

Pfarrwallfahrt – Tag 1: Montecatini
Am frühen Sonntagmorgen am 23. März brachen 44 Gläubige der Pfarreiengemeinschaft Aindling zusammen mit Pfarrer Babu zu ihrer Wallfahrt nach Rom auf. Auf dem Weg über den Brenner war kurz vor 9:30 Uhr der erste Halt an der Kirche „Maria am Wege‘. Dort hielt die Pilgergruppe einen Gottesdienst ab, ehe es weiter in den Süden ging. Am frühen Abend erreichte man Montecatini, ein zauberhaftes Örtchen unweit von Florenz. Dort verbrachten die Reisenden zwei Nächte, ehe es am Dienstag weiter nach Rom ging.

Pfarrwallfahrt – Tag 2: Florenz
Florenz, die Stadt der Medici, des Dichters Dante und des viertgrößten Doms in Europa. Zumindest behaupten das manche Internetseiten. „Aber wer weiß das schon so genau“, meinte Stadtführerin Ilaria. Immerhin ist Florenz auch die Stadt, in der die Geschichte über die Holzpuppe Pinocchio entstanden ist. Und die nahm es mit der Wahrheit auch nicht immer so genau.
Mit dem Zug ging es am Vormittag für die Pilgergruppe von Montecatini nach Florenz. Der Tag dort begann mit einer Stadtführung an der Kirche Maria Novella, weiter in den mittelalterlichen Teil mit seinen Geschlechtertürmen, vorbei an Palästen und wunderschönen Bauten und schließlich zum Dom von Florenz Santa Maria del Fiori mit seinem Glockenturm und der Taufkapelle. Die Kathedrale wurde 1436 vom Papst geweiht, während die Fassade erst im 19. Jahrhundert fertiggestellt wurde.
Auf dem Plaza della Signora konnten verschiedene Statuen bewundert werden, wie den Raub der Sabinerinnen und eine Kopie von Michelangelos David-Statue.
Zum Ende der Stadtführung versammelte man sich auf der Ponte Veccio, der ältesten Brücke in Florenz über den Arno. Das besondere daran sind die kleinen Häuschen, welche auf der Brücke eine Ladenzeile bilden. Den Nachmittag hatten die Pilger Freizeit. Der ein oder andere genoß bei strahlendem Sonnenschein eine Pizza im Freien oder kehrte in einem Café ein, ehe es am frühen Abend mit dem Zug wieder zurück nach Montecatini ging.

Ponte Veccio

Pfarrwallfahrt – Tag 3: Rom
Für die Pilgergruppe ging es nach dem Frühstück weiter Richtung Süden. Vier Stunden später war das Hauptziel der Reise erreicht: Rom.
Um 13 Uhr dort angekommen, machten sich die Gläubigen zu Fuß auf Richtung Petersdom. Aus den von Busfahrer Roland versprochenen 20 Minuten Fußweg wurden strammen Schrittes knapp 45 Minuten. Schließlich kam man gerade noch rechtzeitig zur Domführung um 14 Uhr an. Dann allerdings erstmal den Eingang durch die Heilige Pforte nicht gefunden. Das Security-Personal zeigte mal hierhin, schob die Gruppe mal dorthin, so dass der Durchgang dann relativ unspektakulär verlief. Einige Pilger beschlossen: „So geht das nicht“ und drehten eine erneute Runde durch die Pforte.
Stadtführerin Marlies gab den Gläubigen Infos zum Bau, den Heiligenfiguren, Mosaiken und begraben Päpsten und Heiligen im Petersdom. „Vom Heiligen Andreas haben wir nur ein Knochenstück vom Schädel“, so die Stadtführerin. Damit auch jeder etwas vom Heiligen abbekomme. Mit einem Augenzwinkern meinte sie: „Ich freu mich schon auf den Tag des jüngsten Gerichts, wenn man all die Puzzlestücke der Heiligen zusammensuchen muss. Das könnte länger dauern.“
Michelangelo war einst als Bauleiter des Doms tätig, konnte aber seine Fertigstellung nicht mehr miterleben. Im Jahr 1626 wurde die weltgrößte Kirche vom damaligen Papst feierlich eingeweiht.
Nach dem Besuch des Doms versammelten sich die Pilger am Petersplatz zum Gruppenfoto, bevor es wieder zurück zu Fuß zum Hotel und zum Abendessen ging.

Pfarrwallfahrt – Tag 4: Rom
Eigentlich hätte der Tag mit der Papstaudienz auf dem Petersplatz beginnen sollen. Aufgrund der Erkrankung des Papstes fiel dieser Programmpunkt jedoch aus und die Pilger erkundeten am Vormittag Rom auf eigene Faust.
Vom Vortag hatten die meisten gelernt, dass der Weg zum Petersplatz ein gutes Stück ist und nahmen an diesem Morgen stattdessen ein Taxi.
Während eine Gruppe die Kuppel vom Petersdom erklomm, erkundeten andere die Altstadt mit Trevi-Brunnen, Pantheon, Piazza Navona und spanischer Treppe.
Mittags traf man sich erneut mit Stadtführerin Marlies, die die Gruppe zum Forum Romanum und zum Collosseum begleitete. Dabei hatte sie viele Informationen zu jedem Stein und jeder Säule und jedem Haus. Manchem Pilger fast zu viele Informationen.
Zum Abschluss des Tages feierte die Gruppe einen Gottesdienst in der Kirche San Salvatore, in der der Sarkophag Vinzenz Pallottis unter dem Altar liegt.
Pallotti war der Gründer des Ordens, dem Pfarrer Babu angehört. Vinzenz Pallottis Motto war stets: „Mach aus den Menschen Katholiken, mach aus den Katholiken gute Katholiken, aus den guten Katholiken Missionare und aus den Missionaren Apostel.“ Und jeder, der für den Glauben arbeitet, sei ein Missionar für die gute Sache.
Im Anschluss begrüßten uns die Mitbrüder der Pallottiner in Rom und der Generalrektor der Pallottiner, Pater Zenon Hanas, zeigte uns im Anschluss an die Messfeier das Zimmer in dem Pallotti lebte und arbeitete. „Solange du lebst, gibt es Hoffnung“, konnte man hier in einem kurzen Brief Pallottis lesen, welchem er einen Freund schrieb. Dieser Spruch wurde für das Jubiläumsjahr als Motto ausgewählt.
Mit einem Blick auf Rom von der Dachterrasse der Kirche aus endete dieser Tag für die Pilgergruppe. Und wie auch gestern schon, freuten sich alle, die Füße endlich ein bisschen hochzulegen.

Blick von der Kuppel des Petersdoms auf den Petersplatz (Foto: Irmgard Mühlpointner)

Aufstieg auf die Kuppel (Foto: Irmgard Mühlpointner)

Trevibrunnen

Pantheon

Pfarrer Babu am Collosseum

Gottesdienst beim Grab von Vinzenz Pallotti

Pfarrwallfahrt – Tag 5: Christliches Rom
Der Tag begann sehr früh mit dem Frühstück um 6 Uhr und einem Geburtstagsständchen für Pfarrer Babu. Eine dreiviertel Stunde später sollte die Gruppe eigentlich schon im Petersdom sein, da um 7:15 Uhr dort die Messe in einer der Kapellen im unteren Teil des Petersdoms stattfinden sollte. Doch der Verkehr und das Anstehen an den Sicherheitskontrollen verzögerten den Beginn der Messfeier um knapp eine Viertelstunde. „Als ich vor einem Jahr die Reise gebucht hatte, hab ich gar nicht drangedacht, dass da mein Geburtstag ist“, so Pfarrer Babu. Für ihn deshalb eine besondere Ehre, an seinem Geburtstag im Petersdom den Gottesdienst halten zu dürfen.
Im Anschluss an die Messfeier ging die Pilgergruppe hoch Richtung Engelsburg, nahm dort das Pilgerkreuz entgegen und ging mit dem Kreuz voran betend den Pilgerweg zurück zum Petersdom und erneut durch die Heilige Pforte. Das waren sich die Pilger noch vom Dienstag schuldig, als das mit dem Kreuz und dem Pilgerweg nicht geklappt hatte. Leider spielte der Wettergott heute der Pilgergruppe nicht so ganz in die Karten. Es regnete am Vormittag und es blies ein kalter Wind.
Den Rest des Tages besuchten die Aindlinger Pilger die drei weiteren Heiligen Pforten in Rom in den Kirchen St. Paul vor den Mauern, Santa Maria Maggiore und St Johannes von Lateran.
Eine Heilige Pforte ist ein bestimmter Eingang eines Kirchgebäudes, der nur zu Heiligen Jahren (alle 25 Jahre) geöffnet ist. Pilger aus aller Welt kommen deshalb nach Rom, um den Jubiläumsablass zu erlangen. Die Tür symbolisiert hier den Durchgang zur Erlösung.
Der Abend wurde abgerundet mit einer „Lichterfahrt“ durch Rom, wobei hier vorwiegend die Lichter am Collosseum zu bewundern waren.

Ankleiden zum Gottesdienst in der Sakristei des Petersdoms (Foto: Irmgard Mühlpointner)

Gottesdienst in einer der Kapellen im Petersdom (Foto: Irmgard Mühlpointner)

Foto: Irmgard Mühlpointner

Foto: Irmgard Mühlpointner

Die drei weiteren Heiligen Pforten

Pfarrwallfahrt – Tag 6: Assisi
Es wurde Zeit, Rom den Rücken zu kehren. Um kurz vor 8:30 Uhr machte sich die Pilgergruppe auf den Weg nach Assisi, wo sie knapp drei Stunden später ankamen. Dass dort erst mal ein 15-minütiger steiler Fußmarsch mit 67 Meter Höhenunterschied zum Hotel auf sie wartete, erfuhren die Pilger erst vor Ort. Glücklicherweise wurde zumindest das Gepäck die engen Gassen von Assisi hochtransportiert. Assisi selbst empfing die Pilger mit kaltem Wetter und Nieselregen.
Bekannt wurde die hügelige Kleinstadt als Geburtsort des Heiligen Franziskus von Assisi. Die Basilika San Francesco ist eine gewaltige Kirche mit 2 Ebenen. Die Kirchweihe fand 1253 statt. Die Freskomalereien aus dem 13. Jahrhundert, die das Leben des heiligen Franziskus darstellen, wurden unter anderem Giotto und Cimabue zugeschrieben. In der Krypta befindet sich der Steinsarkophag des Heiligen.
Und auch die Heilige Klara wird in Assisi verehrt. Sie ist in der Basilika Santa Chiara in Assisi beigesetzt. Demnächst kommt noch ein dritter Heiliger hinzu: Carlos Auctis. Er soll im April dieses Jahres vom Papst heiliggesprochen werden. Carlos war ein computeraffiner italienischer Jugendlicher, der mit 15 Jahren in 2006 an Leukämie starb. Er war tief religiös und wurde in den Medien oft als Influencer Gottes bezeichnet.
Nach einem gemeinsamen Gottesdienst in einer Kapelle der Francesco-Basilika, traf sich die Gruppe mit Stadtführerin Monja. Diese erläuterte zunächst die wichtigsten Gemälde in der Basilika, ehe sie mit den Gläubigen noch das hügelige Stadtzentrum näher erkundete. Bei der anschließenden Freizeit wurde noch das ein oder andere Souvenier gekauft oder sich bei einer Tasse Kaffe aufgewärmt. Beim Abendessen bedankte sich Pfarrer Babu bei den 44 Mitreisenden für die gemeinsame Zeit und das miteinander Beten. Bei einem Schluck Wein und eifrigen Diskussionen, wer denn nun das kleinste Badezimmer im Hotel habe, ließen die meisten Pilger den Tag ausklingen, bevor es am nächsten Tag auf die Heimreise ging.

Pfarrwallfahrt – Tag 7: Heimreise
Nach dem Frühstück ging es um 8 Uhr wieder zu Fuß den Berg runter zum Bus und die Pilger traten die Heimreise an. Vorbei an Bologna, Verona, wieder den Brenner hoch und nach Innsbruck rein, wo der Ablösefahrer für Busfahrer Roland abgeholt wurde. Nach knapp 12 Stunden waren alle wieder gut in Aindling angekommen. Insgesamt hatte die Gruppe rund 2.300 Kilometer in diesen sieben Tagen zurückgelegt.

Bericht sowie Fotos (sofern nichts anderes angegeben): Karina Schaffelhofer

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