Passionssingen in Todtenweis
Passionssingen 2014
„Was hat er gesagt, was at er gesagt“, flüsterte der Chor immer lauter werdend. Ein außergewöhnliches Passionssingen, in der das Gedenken an Leiden und Kreuz Jesu Christi in Verbindung stand mit der Gewissheit auf die österliche Auferstehungsfreude, konnten die Besucher in der Todtenweiser Pfarrkirche erleben.
Der Chor eröffnete nah den frohen Botschaften der Sprecherinnen mit „Herr Jesus Christus“ und den Weg wollen wir gehen“ von Oskar Blarr. Mit einem ausgewogenen Stimmklang übernahm Andreas Förg die Soloparts. Die Angst Jesu im Garten Getsemani gewann mit dem Satz: „Bleibet hier und wachet mir“ einen hautnahmen Bezug zu der bevorstehenden Gefangenname. Die Soloverse von Andreas Förg wurden vom Chor harmonisch untermal. Eine Meditation aus Afrika über Verzweiflung, Not und Befreiung kam auch im nächsten Klagelied „Aus der Tiefe“ klar zum Ausdruck. Nach dem „Kyrie“ aus Paraguay und dem aus Taizé stammenden Satz „Sei ohne Ängste“ konnten auch die Zuhörer in das musikalische Geschen mit eingeschlossen werden. „Der Lärm verebbt die Last wird leichter“ , 4-stimmig gesetzt von Dieter Frahm und im neuen Gotteslob aufgenommen. „Jesus denk an mich rief einer der beiden Verbrecher“. Der Chor setzte diese Worte „Gedenk an uns, o Herr“ präzise, mit chorischen Zusammenwirken, eindrucksvoll um. Einen starken Eindruck hinterließ auch das „Adoramus te Domine“, wo Chor und Solostimme von Andreas Förg in einem faszinierenden Klag verschmolzen. Eine große Herausforderung für die Sänger war der Satz „Siehe, das ist Gottes Lamm“ von Gottfried A. Homilius, der aber mit viel Gefühl verlebendigt wurde. Eine „Sarabande“ von G. F. Händel hatte einen besonderen Klangcharakter. Tröstend im Kirchenraum erklang „Befiehl du diene Wege“ aus der Matthäus-Passion von J. S. Bach. Gemeinsam mit dem Chor konnten sich auch die Zuhörer wieder beteiligen mit dem Lied „Gott liebt diese Welt“. Der Schweizer Theologe Kurt Marti verfasste die Fragen über die Auferstehung, die Sänger und Sprecher rezitierten. Dass nur ein neuer Himmel, eine neue Erde, neue Menschen den Tod durchbrechen können, vermittelte der Chor mit dem Satz von Christoph Lehmann. Ruhig und feierlich kam es zum Abschluss mit dem bekannten Lied „Der Mond ist aufgegangen“, wo auch die Zuhörer mit einstimmen konnten. Die Besucher waren sich einig, wiederum ein ergreifendes Passionssingen der Singrunde unter der Leitung von Ursula Haggenmüller, das mit großer Tiefe auf das Passionsgeschehen einstimmte.